Eine lückenlose Chronik über die erste Hälfte der vergangenen 100 Jahre des Schützenvereins Hopferau zu erstellen, ist leider nicht mehr möglich gewesen. Bis zum Jahr 1952, in dem die Vereinstätigkeit wieder aufgenommen wurde, kann das Vereinsleben nur noch nach mündlichen Überlieferungen nachvollzogen werden, da beim Einmarsch der Amerikaner 1945 alle wichtigen schriftlichen Aufzeichnungen vernichtet wurden. Wahrscheinlich ist das Schützenwesen in Hopferau älter als hundert Jahre. In der Zeit vor der Jahrhundertwende wurden vielerorts Vereine gegründet und dann wieder aufgelöst. Auf einem alten Schützenabzeichen wurde die Jahreszahl 1897 gefunden, das Jahr also, auf das sich die Gründung des Vereins beruft -Schützengesellschaft Hopferau - nannte sich der Verein damals. Einer Mitgliederliste der -Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Hopferau - von 1937 ist zu entnehmen, dass diese im Jahr 1905 gegründet wurde - die Theorie von den früheren Vereinsgründungen und -auflösungen dürfte also stimmen.
Die Hauptwaffe in der Anfangszeit des Schützenvereins war zweifellos der Zimmerstutzen. Die örtlichen Gaststätten -Hirsch. und -Engel- dienten als Schießlokale. Dabei wurde die Entfernung einfach der örtlichen Gegebenheit angepasst. Wie aus einem alten Kassenbuch zu entnehmen ist, betrug die Distanz beim -Kellerwirt- bei einem Schießen 11 Meter. In den Jahren des Dritten Reiches und während des Zweiten Weltkrieges wurde die Sportart Schießen zu vormilitärischen Pflichtübungen ausgeweitet. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde vom Burschenverein in der heutigen Kiesgrube bei Unterdill ein 50-Meter-Kleinkaliberstand errichtet, ein Beweis auch dafür, dass sich die Schießsportbegeisterung schon in früheren Jahren nicht nur auf die Zimmergewehre beschränkte. In den beiden Weltkriegen wurden dann die meisten Schützen zum Wehrdienst eingezogen - viele kehrten leider nicht mehr in die Heimat zurück. Gefallen ist auch Johann Linder, der letzte Schriftführer vor dem 2. Weltkrieg, dessen Aufzeichnungen beim Einmarsch der Amerikaner aus Angst verbrannt wurden. Die Vereine wurden danach von der amerikanischen Militärregierung soviel wie aufgelöst. Aber immer wieder fanden sich junge Burschen zusammen, um den Gedanken einer neuen Vereinsgründung in Angriff zu nehmen. Ausführliche Aufzeichnungen wurden erst wieder nach dem Zweiten Weltkrieg gemacht. Der erste Schießabend fand demnach am 3. Dezember 1952 im Gasthaus Hirsch statt, nachdem von Georg Brenner das erste Luftgewehr gestiftet wurde. Die erste Vorstandschaft nach dem Krieg setzte sich wie folgt zusammen: Vorstand Fritz Anton, Schützenmeister Singer Georg, Schriftführer Martin Martin, Kassier Ambras Anton, Zieler Nigg Thomas. 30 Mitglieder zählte der Verein damals. Im folgenden Jahr wurden dann zwei weitere Luftgewehre gekauft. Im Jahre 1954 trat der Verein dem Bayerischen Sportschützenbund bei, der Beitrag damals betrug 3 Mark. 1957 wurde erstmals im Saal des Gasthofs »Hirsch. auf drei Ständen geschossen. Die Vereinsleitung lag zu dieser Zeit in den Händen von Georg Brenner. Der Mitgliederstand wuchs auf 55 Schützen an. Mit nur drei Gewehren zogen sich die Schießwettbewerbe entsprechend lange hin, obwohl zu dieser Zeit jeder Schütze nur drei Schuss auf die -Zwölfer-Scheibe machen durfte. Der Tatbestand der langen Schießabende hat sich bis in die heutige Zeit gehalten - trotz mehr Ständen und Gewehren. In diesem Jahr wurden auch erstmals die Vereinsnadeln ausgeschossen.
Ein fester Bestandteil des Vereinslebens in der damaligen Zeit war auch das Theaterspielen. So wurde 1957 das Stück "Das Kohlerkind im Wildbachgrund" vom Schützenverein aufgeführt. Der Wunsch nach einer eigenen Vereinsfahne war zu dieser Zeit anscheinend schon geboren - mit den Theateraufführungen sollte wohl der finanzielle Grundstock dafür gelegt werden.
1958 wurden Dyonis Böck und Clement Keller vom BSSB für 40jährige Mitgliedschaft geehrt. Im selben Jahr wurde das Theaterstück "Das Vater unser" aufgeführt. Ein Jahr später diente der Gasthof "Engel" als Schießlokal. Bei der Fahnenweihe 1960 in Osterreinen war der Verein mit einem Festwagen dabei.
Als ein großer Eckstein in der Vereinsgeschichte kann mit Fug und Recht das Jahr 1961 bezeichnet werden. Die Neuanschaffung einer Fahne zum Preis von 2040 Mark und deren Weihe im Juli wurden in Verbindung mit dem 60. Vereinsjubiläum im großen Rahmen gefeiert. Als Patenverein konnte der Schützenverein "Jägermeister" Osterreinen gewonnen werden er ist es heute immer noch. Unter der Regie von Schützenmeister Otto Keller zog ein Festzug mit über 1000 Schützen aus 24 Vereinen und fünf Festwagen durch Hopferau. Aus diesem Anlass erhielt der Verein von Herrn Otto Gnandt aus München die herrliche Königskette als Geschenk überreicht. Es erfolgte in diesem geschichtsträchtigen Jahr 1961 auch die Eintragung ins Vereinsregister unter dem Namen "St, Hubertus".
Anton Ambros, langjähriger Schriftführer und Vereins-Chronist, wurde die Ehre zuteil, die neue Kette als Schützenkönig 1962 als erster zu tragen. In diesem Jahr beteiligte sich der Verein erstmals an der Fronleichnamsprozession.
1963 wurden im Scheunenteil des Gasthofs "Engel" 5 neue Schießstände errichtet. Der Verein nahm in diesem Jahr an den Fahnenweihen in Sulzberg und Schwangau teil. Doris Schrade war die erste "Schützenliesl" des Vereins und bekam als Insignie den Schützentaler, der von Matthias Fritz aus Unterdill gestiftet wurde.
1964 wurde der Schützengau Ostallgäu gegründet. Die Gründungsversammlung war am 10. August in Schwangau. wo sich 17 Vereine dem Gau anschlossen. Das erste Gauschießen fand 1965 in Nesselwang statt. Erster Vereinsmeister wurde Max Schweiger. Besuch der Fahnenweihe in Martinszell. Die "Hubertusschützen" übernahmen die Patenschaft beim Nachbarverein Zell. Der erste Gewinner der neugeschaffenen Schützenkette für die Jungschützen 1966 hieß Benedikt Echtler jun. Die Kette - es dürfte sich um die Königskette des Vereins vor dem Krieg handeln - wurde von Gottfried Poppler in Heimen bei Bauarbeiten auf dem Dachboden gefunden, die Taler dazu wurden von Gönnern des Vereins gestiftet. 1966 feierten die Trauchgauer Schützen bereits ihr 100jähriges Bestehen. Zu diesem Fest rückte der Hopferauer Verein erstmals mit seiner »Wilderer-Gruppe" aus, die seitdem ihren festen Platz im Verein hat und auf den Festzügen immer einen guten "Plan" macht.
Die Fahnenweihe in Roßhaupten 1967 wurde mit zirka 100 Teilnehmern besucht. Im gleichen Jahr erstellten die Hubertusschützen ein Gedenkkreuz in Oberdill für die Gefallenen der Hopferauer Vereine. Das Protokoll, das auch im Sockel des Kreuzes eingemauert ist, hat folgenden Inhalt:
Auf Anregung der beiden Schützenmeister des Vereins -St. Hubertus- Hopferau, 1. Schützenmeister Otto Keller und 2. Schützenmeister Emil Ambros, wurde in der Ausschusssitzung vom 16. 7. 1967 im Gasthaus "Engel" Hopferau die Errichtung eines Gedenkkreuzes für die Opfer der Kriege 1914-1918 und 1939-1945 beschlossen. Anwesende der Sitzung: 1. Bürgermeister Pius Linder, Buchen, 1. und 2. Schützenmeister, Vorstand des
Veteranenvereins Gregor Dopfer; Benzen, Grundstücksbesitzer Josef Eberle und Karl Heim, Oberdill. Am 22. 7. wurde mit dem Bau begonnen. In der Früh fuhren Konrad Eberle, Otto Keller, Emil Ambros und Willi Sparhuber nach Füssen und besorgten mit Traktor und Wagen das dafür benötigte Kies. Am Nachmittag des gleichen Tages holten Otto Keller und Emil Ambros mit dem Auto einen Teil der benötigten
Bruchsteine am Fuße des Tegelberges (Fliegerschule). Die Ausschachtungsarbeiten
wurden am Mittwoch, 26. 7., bei schwerem Gewitterregen von Manfred Keller, Benedikt Echtler und Jakob Häfe!e (Lieben) vorgenommen. Am Donnerstag, 27. 7. wurde der Sockel betoniert. Beteiligt an der Arbeit waren:
Otto Keller, Emil Ambros, Willi Sparhuber, Paul Krause (Pforzbeim) und Hubert Conote (Stollberg). Das Material und die Betonmaschine wurden von Josef Köpf, Hopferau,
ohne Kosten gestellt. Am Samstag, 19. 8., übernahmen Max Schweiger, Emil Ambros, Otto Keller und Willi Sparhuber die Bruchsteinarbeiten. Das "Eiserne Kreuz" wurde vom Veteranenkameraden Heinrich Dopfer (Weißensee) hergestellt. Der Entwurf stammte von Gregor Dopfer (Benzen). Das vier Meter hohe Holzkreuz wurde am 2.9. von Mitgliedern des Schützenvereins, die das Zimmererhandwerk erlernt hatten, angefertigt und erstellt. Das Holz dazu stiftete die Fa. Ambras Josef und Anton. Die Eisenschienen stiftete Martin Schmölz (Hopferau). Die gärtnerischen Verschönerungen nahm Joachim Tietz (Langegg) vor. Die Einweihung findet am 10. September 1967 durch Pfarrer Reichart statt. Die Einladung erhielten die Nachbarvereine des Schützenvereins und des Veteranenvereins Hopferau sowie die örtlichen Vereine Freiw. Feuerwehr und Trachtenverein »D‘Schloßbergler« Hopferau.
1968 fand Max Schweiger in Schraden bei Bauarbeiten hinter einem Täfer den -Schützentaler-, den die Schützenkönige früher als Zeichen der Königswürde an der Uhrenkette tragen durften. Er bekam seinen Ehrenplatz an der neuen Königskette. Teilnahme am Trachten- und Schützenumzug in Pfronten sowie beim Oktoberfestzug mit Schützenkönig und Fahne in München. 1969 trat Otto Keller vom Amt des Schützenmeisters zurück. Sein Nachfolger wurde Gottfried Steinacher. Als weiterer Eckstein in der Vereinsgeschichte muss natürlich die Errichtung des eigenen Schützenheimes genannt werden. Nachdem die Absicht schon zwei Jahre früher bestand, eine Schießstätte bei Schraden zu errichten, welche aber nicht genehmigt wurde, ergab der Bau eines gemeindlichen Löschwasserbehälters in Schraden, deren Grundmauern sich geradezu für einen Schützenheimbau anboten, die Möglichkeit, das Wunschvorhaben verwirklichen zu können. Nach positiven Zusagen seitens der Gemeinde und dank der Großzügigkeit der Grundstücks- und Materialspender, konnte am 16. 5. 1969 der Grundstein gelegt werden. 4000 freiwillige Helferstunden der Mitglieder ermöglichten nach nur fünfmonatiger Rekord Bauzeit am 14. 11. 1969 die Einweihung.
Das herausragende Ereignis im Jahr 1970 war der Gewinn der Landes Schützenkönigswürde durch Emil Ambros.
Er erzielte beim Oktoberfest-Landesschießen mit einem 10,9 Teiler das beste Blatt! und konnte aus der Hand von Landesschützenmeister Hartinger die herrliche Königskette und eine Fahne entgegennehmen. Beim Oktobertestzug 1971 war deshalb der Schützengau Ostallgäu besonders stark vertreten. Unter den Klängen der Hopferauer Blasmusik geleiteten die 15 Könige der Ostallgäuer Schützenvereine "ihren" Landesschützenkönig in einem dreistündigen Triumphzug durch München. Emil Ambros war nach Beni Niggl aus Trauchgau schon der zweite Ostallgäuer, der diesen Titel gewann. Im Jahr 1971 waren die Hopferauer Schützen erstmals Ausrichter des Gauschießens vom 7. bis 16. Mai. Unter der Regie des damaligen Sportwarts Max Schweiger wurde dieses reibungslos über die Bühne gebracht. Im selben Jahr feierte der Hopferauer Trachtenverein sein 50jähriges Bestehen. Die Schützen waren mit einem Festwagen beim Festzug dabei. Durch den guten Zuspruch des Schützenheims mussten 1972 die Küchenräume erweitert werden und die erste Teilermaschine wurde gekauft.
Emil Ambros wurde 1973 neuer Schützenmeister. Bei den Fahnenweihen
in Seeg und Lechbruck sowie beim l0 jährigen Gründungsfest des Gaues Ostallgäu nahm der Schützenverein mit großem Gefolge teil. Der erste Schützenausflug führte im Oktober nach Vorarlberg, wo es bis ins Tal geschneit hat. 1976 wurde erstmals nach dem Kriege zusammen mit den örtlichen Vereinen wieder ein Maibaum erstellt. Bei der Fahnenweihe der Nesselwanger Edelweiß-Schützen wurde die Patenschaft übernommen. Auch die Fahnenweihe in Weißenbach Tirol wurde besucht. Das Jahr 1978 sah die Fahnenweihe in Rückholz, die Schützenhaus-Einweihung in Nesselwang und Weissensee, den Festzug zur 500-Jahr-Feier in Isny und das Zeltfest des Schnupf-Clubs, wo der Schützenverein eine eigene Schießbude anfertigte. Es folgte die Instandsetzung der alten Salut-Kanone und deren Übereignung durch die Gemeinde. Im "Füssener Blatt" vom 14. Juli 1905 wird die Herkunft der Salutkanone wie folgt beschrieben: Hopferau. Eine große Kanone zum Abschießen bei Festlichkeiten stiftete für die hiesige Gemeinde Herr Poppler Marzell in Heimen, nachdem er erst vor kurzem 2000 Mk. der Pfarrkirchenstiftung und 100 Mk. dem Katholischen Burschenverein zum Geschenk gemacht hat. Der um seine Heimatgemeinde wohlverdiente Herr genießt allseits große Verehrung und Dank.
Ihren ersten Einsatz hatte die Kanone bei der Messe beim Gedenkkreuz in Oberdill. Ein Antrag der Gemeinde zum Erwerb und Umbau des Schützenheims nach Weißenseer Vorbild wurde abgelehnt. Hohen Besuch durch Bischof Josef Stimpfle erhielt das Schützenheim am 18. Oktober 1978 im Rahmen der Pfarrvisitation.
Hauptereignis 1979 war das 10 jährige Bestehen des Schützenhauses sowie das 80. Gründungsfest der Hubertusschützen. Gefeiert wurde mit einem Gottesdienst auf dem Herrenbichl und anschließend beim Schützenheim. Bei diesem Anlass übergab Schützenmeister Emil Ambros den Kanonieren die Salutkanone. Eine weitere Aufgabe übernahm der Verein mit der Ausrichtung des Gauschießens, welches mit vollster Zufriedenheit aller Beteiligten durchgeführt wurde. Am 28. 11. 1979 verstarb das Ehrenmitglied Georg Singer.
Das 90jährige Jubiläum der Musikkapelle, der Besuch des Schützenfestes in Agawang und die Teilnahme beim Gründungsfest der Schützenkompanie Lechaschau waren einige Stationen im Jahr 1980.
Nach 11jähriger Tätigkeit verabschiedeten sich 1981 die Schützenhaus-Wirte Erna und Gottfried Guggemos. Viele gesellige Stunden und die unvergessenen Bayerischen Bierabende sind untrennbar mit ihnen verbunden. Kathi und Erwin Clet traten ihre Nachfolge an. Beim 60jährigen Jubiläum des Trachtenvereins waren die Schützen auch wieder aktiv dabei. Nachdem 1981 die Schützendamen einheitlich eingekleidet wurden, bekamen 1982 die Herren eine einheitliche Tracht. Cordula Schweiger errang den Titel der Gau-jugendkönigin. Die Fahnenweihen in Weissensee und Buching sowie die 75-Jahr-Feier des Nachbarvereins Hopfen wurden besucht.
Beim 75jährigen Vereinsjubiläum unseres Patenkindes Nesselwang wurde 1983 ausgiebig gefeiert. Bei den Hopferauer Festtagen, Gautrachtenfest und 100 Jahre Feuerwehr, stellten sich die Schützen ebenfalls wieder tatkräftig zur Verfügung. Martin Schmölz trat die Nachfolge von Schützenmeister Emil Ambros an. Luise und Siegfried Dodl übernahmen 1984 die Bewirtung des Schützenheimes. Cordula Schweiger wurde Bezirks-Jugendkönigin, Ehrenmitglied Stefan Steinacher 85 Jahre alt.
In rund 2600 Stunden freiwilliger Leistung konnte 1984/85 die Erweiterung des Schützenheimes verwirklicht werden. 1985 hat der Verein die Gemeinnützigkeit erhalten. Bei der Gauversammlung in Hopferau wurden Josef Unsin und Peter Böck für 50jährige Mitgliedschaft im BSSB ausgezeichnet. Die Patenschaft für den Nachbarverein Hopfen übernahmen die Hubertusschützen bei deren Fahnenweihe. Zum dritten Mal übernahm unser Verein 1986 das Gauschießen, wo Cordula Schweiger als Gau-Damen-Schützenkönigin gefeiert werden konnte. Nach 25jähriger ununterbrochener Tätigkeit bei der Fahnensektion baten Max Schweiger und Manfred Linder um Ablösung. Als neue Fahnenbegleiter wurden Martin Linder, Georg Keller und August Guggemos gewählt. Otto Keller, Gottfried Steinacher und Peter Böck werden zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt. 1987 feierte der Verein sein 90jähriges Vereinsjubiläum in altbewährter Manier. Max Schweiger machte ein neues "Stoaßbudel" und stiftete es dem Verein, was eine Verlängerung vieler Schießabende zur Folge hatte. Die Fahnenweihe der Gilde Füssen und die neue Schützentracht in Nesselwang wurden mitgefeiert. Die Eisenberger Schützen und Gau-Ehrenschützenmeister Josef Niggl feiern ihren 80. Geburtstag. Zum Gedenken an Franz Keller und Franz Guggemos stiftete die Wilderergruppe 1988 eine große Schelle, welche im Schützenheim bleiben soll. 1989 wurde Eva Schweiger Gaujugendkönigin in Buching. Ein unvergesslicher Ausflug führte die Hopferauer Schützen mit dem Bus nach Stuvenborn bei Hamburg. Der Gegenbesuch der Stuvenborner erfolgte ein Jahr später. 1990 Teilnahme und Mithilfe beim l00jährigen der Musikkapelle Hopferau.
Im selben Jahr wurde die Königskette der Damen für 2000 Mark überholt und ergänzt. Am 19. Oktober erreichte Erwin Guggemos erstmals in der Vereinsgeschichte das Traumergebnis von 100 Ringen. Es sollte nicht sein letzter Hunderter gewesen sein. Michael Franzil war der zweite Schütze, dem dieses Kunststück gelang. Diese beiden Ausnahmeschützen waren es auch, die auf der 40er Serie die Schallmauer von 390 durchbrachen. 1991 war trotz des Golfkriegs ein normales Vereinsjahr mit Teilnahme bei Jubiläumsveranstaltungen in Schwangau und Wildsteig. Xaver Linder übernahm das Schützenmeisteramt von Martin Schmölz. Georg Linder kümmerte sich um die Bewirtschaftung des Schützenheimes.
Auch der Besuch der Wallfahrtskirche Maria Steinbach anlässlich des 111 jährigen Jubiläums der dortigen Eichenlaub-Schützen konnte nicht verhindern, dass das Schützenheim Hopferau am frühen Abend des 16. Juli 1992 von einem Blitzschlag getroffen wurde. Dem schnellen und besonnenen Eingreifen der Nachbarn - allen voran Max Schweiger - und der Feuerwehr war es zu verdanken, dass sich der Schaden in erträglichen Grenzen hielt. Max Schweiger wurde für sein schnelles und beherztes Handeln mit einigen Tagen Krankenhausaufenthalt "belohnt". Erfreulich in diesem Jahr war der Gewinn der Bezirksmeisterschaft durch Michael Franzil.
1993 war der Schützenverein Hopferau Gastgeber für den Gauschützenball in der Auenhalle. Christiane Keller wurde Gau-Jugendkönigin in Nesselwang. Besuch der Schützenfeste in Weißenbach Tirol und Oy. Bedingt durch die Schäden des Blitzschlags musste das Dachgeschoß des Schützenheims komplett renoviert werden.
Sechs weitere Schießstände und die Erneuerung des Daches wurden in viel Eigenleistung erstellt. Eine Computeranlage riss zusätzlich ein großes Loch in die Vereinskasse.
1994 starb Altbürgermeister Karl Poppler. Er hatte für die Schützen immer ein offenes Ohr und stand dem Verein stets mit Rat und Tat zur Seite. Kurt Franzil wurde neuer Gau-Rundenwettkampfleiter und war somit mit Gau-Jugendleiter Joachim Brückner der zweite Vertreter des Vereins in der Gau-Vorstandschaft. Am 1. Mai 1995 wurde unter der Regie des Schützenvereins der Maibaum aufgestellt. Die Fahrt zum 15jährigen Bestehen der Stuvenborner Schützen wurde zu einem herrlichen Erlebnis für alle Teilnehmer. Im Jahr 1996 gab Anton Ambros das Amt des ersten Schriftführers ab, das er seit 1953 gewissenhaft bekleidete. Eine neue zerlegbare Schießbude wurde in Eigenleistung von den "Holzfachmännern" des Vereins erstellt.
Die Schützenhaus-Einweihung in Zell und die Fahnenweihe in Reutte fanden mit Beteiligung der Hubertusschützen statt. Der totale Triumph gelang Petra Linder und Michael Franzil beim Gauschießen in Trauchgau. Beide holten sich die Königswürde und können beim Jubiläums-Festzug in diesem Jahr in Hopferau ihren Erfolg vor heimischer Kulisse noch einmal richtig genießen. Den bedeutendsten sportlichen Erfolg für die Hubertusschützen konnte Michael Franzil bei der Bayerischen Meisterschaft feiern: er wurde mit dem KK-Standardgewehr mit 566 Ringen Bayerischer Vize-Meister.
Kurt Franzil wurde im Frühjahr 1997 Nachfolger von Roland Lotter als Gausportwart. Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr schaffte die erste Mannschaft mit den Schützen Erwin Guggemos, Michael Franzil, Helmut Köhler und Andreas Folwarzcny den Aufstieg in die Bezirksliga, wo sie momentan ungeschlagen an der Spitze liegt.
Die vielen anderen großen sportlichen Erfolge des Vereins aus den vergangenen 100 Jahren lückenlos aufzuzählen, würde den Rahmen dieser Chronik sprengen. Aus den alten Kassenbüchern, in denen zum Teil auch die Ergebnisse niedergeschrieben wurden, kann man schon beachtlich gute Schießergebnisse finden. Daß sich die Leistungen der Hopferauer Schützen im Laufe der Jahre kontinuierlich steigerten, ist den vielen Sportund Jugendwarten zu verdanken, die sich stets um die sportlichen Belange und um die Förderung des Nachwuchses gekümmert haben. Da ist einmal Max Schweiger zu nennen, der fast 30 Jahre lang treu und zuverlässig den Posten des Sportwartes bekleidete und mit Fug und Recht auch heute noch als die "gute Seele" des Schützenvereins bezeichnet werden kann.
Hervorragende Arbeit in der Jugendbetreuung leistete auch Kurt Franzil und Erwin Guggemos ist heute mit einem beispiellosen Einsatz nicht nur für die Vereinsjugend, sondern auch als Trainer des Gau-Nachwuchs fast täglich im Einsatz. Seiner eigenen Leistung schadet dies dabei nicht im geringsten. Zum Schluß sei dem Jubiläumsfest anläßlich des 100. Geburtstages der Hopferauer "St. Hubertusschützen" ein guter reibungsloser Ablauf beschieden. Möge dieses Fest den Zusammenhalt und die Kameradschaft festigen und die Schießabende im vereineigenen Heim beleben. Das Jubiläumsjahr wird abgerundet mit dem Gauschießen im Herbst, zu dem sich die Hopferauer Schützen ebenfalls einen guten Verlauf und einen zahlreichen Besuch der Ostallgäuer Schützenschwestern und -brüdern wünschen. Mit dem Gedicht von Eugen Roth soll diese Chronik enden:
Merkt's Euch, Schützen, auch fürs Leben, leicht verfehlt der Mensch sein Glück! Ist der Schuss erst abgegeben holt ihn keiner mehr zurück!
Heil dem Sieger! Doch die nächsten. ihre Namen schwinden bald! Ach, die vierten, fünften, sechsten, sind nur Baume noch im Wald!
Jedem ist der Sieg zu gönnen, Aber, leider, jeder weiß, dass auch andre schießen können, und nur einer kriegt den Preis.
Aber nicht, dass steil sich heben Einzelstämme, leer im Raum, ist's, was schießend wir erstreben: sondern Hochwald, Baum an Baum!